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Mo Feb 16, 2015 1:43 am Mo Dez 22, 2014 1:07 am Sa Nov 15, 2014 5:46 pm Fr Nov 14, 2014 11:39 pm Do Okt 16, 2014 10:20 pm Mo Sep 01, 2014 10:14 pm Fr Aug 15, 2014 6:33 pm Sa Apr 05, 2014 4:44 pm
Me, Myself & I Menschlicher Name: Peter Kirkland : (100/100) Inventar:
Zeitschleife 0001 // Wales & Schottland & Sealand
Die grünen Blätter der Bäume raschelten leise, der Himmel war bis auf wenigen Wolken klar und auch sonst sah es sehr friedlich aus. Allerdings herrschte eine seltsame Stille, aber viel Achtung wurde dem nicht gegeben. Blaue Augen wendeten sich von den Blättern ab und widmeten sich wieder der Szene vor sich. Der Wind strich durch die blonden Haare und die blaue Schleife zappelte leicht. Vorsichtshalber legten sich zwei Hände an den Seiten seines blauen Matrosenhutes. Es handelte sich hierbei um Sealand. Die junge Nation, welche keine war, war sehr kurz gekleidet und trotzdem schien er die leichte Kälte nicht zu spüren. Womöglich, weil er sich sein Existenzgrund stets auf dem Wasser trieb. Weshalb war Sealand nochmals hier?
Nach dem Meeting, welches Sealand von weitem, sprich vor der leicht geöffneten Tür, mitangesehen und -gehört hatte, hörte er auf dem Rückweg auch, wie sich einige Nationen über ein Gerücht über ein Anwesen hier in der Nähe unterhielten. Laut diesen Gerüchten solle es in diesem Anwesen von Geistern wimmeln, oder so ähnlich. Ein Spukhaus, huh? Während er sich überlegte, vielleicht hinzugehen, hielt sich Sealand möglichst in Deckung, er wollte ungern in seine Eltern, oder schlimmer in England, rein rennen. Es wusste nämlich kaum einer, dass er hier war. Nun ja, abgesehen von seinem besten Freund Lettland wusste es bis dato keiner. Nun hier erwischt zu werden...Das würde nur Ärger heißen, und darauf hatte er wirklich keine Lust. Viel mehr interessierte ihn da das genannte Anwesen. Die Frage war allerdings: Könnte Sea-kun alleine hin? Dem war sich der junge Mann nicht so sicher. Oh! Der Idiot. Beim Anblick alarmiert, bog Sealand in die erstbeste Abzweigung ein und stoß dabei auf andere bekannte Gesichter.
Und nun stand er hier und es war mittlerweile Nachtmittag. Vor ihm waren die vielen Bäume und Büsche. Das Anwesen selbst schien gefühlte 15 Minuten entfernt zu sein, zumindest sah es so für ihn aus. Sealand war körperlich klein, aber das Dach des Anwesens konnte er auch so sehen. Er streckte seine Hände hoch. "So! Hier wären wir!", rief er erfreut, das Anwesen, auch wenn man ihm den Weg ja auch erklärt hatte, Die Freude angekommen zu sein schien groß. Schließlich blickte er hinter sich zu seinen Begleitern, Es handelte sich um die älteren Brüder von England. Eigentlich auch seinen älteren Brüdern, aber Sealand stellte sich ungern auf die selbe Schiene, wie die von England. "Sieht allerdings recht gewöhnlich aus, oder?" Sealand blickte sich damit noch etwas um, aber ja, es wirkte normal.
Diese Konferenzen waren nichts für den Rotschopf. Er merkte es immer wieder, wenn er endlich mal zu einer eingeladen wurde, dass er nicht fähig dazu war ernsthaft den belanglosen Reden der anderen zu folgen oder sich überhaupt selbst einzubringen. Daheim klang alles immer so aufregend und spannend, dass Wales gerne an einem Tisch zusammen mit den anderen Nationen dieser Welt sitzen wollte, doch wenn er es geschafft hatte, dann war er genauso unzufrieden und fragte sich selbst permanent, ob er nicht hätte im Bett bleiben sollen. Oder bei seinen Schafen. Wie gerne wäre er jetzt bei seinen Schafen! Stattdessen musste er sich zusammenreißen nicht einzuschlafen oder auf die glorreiche Idee zu kommen, England ein wenig abzulenken und zu nerven. Ihn interessierte es viel mehr, was die anderen nach diesem langweiligen Papierkram machen würden und ob er vielleicht ein paar von ihnen näher kennenlernen könnte. Manche hatte er noch nie zu Gesicht bekommen oder sie waren ihm einfach nie aufgefallen. Andere wollte er gar nicht sehen und scheinbar sahen ihn auch nicht besonders viele. Irgendwie fühlte sich Wales ein bisschen ignoriert, obwohl er brav dort saß, wo sich das United Kingdom am Tisch zusammengefunden hatte. Das er in ein paar Stunden auf dem Weg zu einem mysteriösen Anwesen sein sollte, hatte er noch nicht ahnen können. Sein Blick war lange Zeit nur gen Boden gerichtet. Für seine Umgebung hatte Wales überhaupt keine Augen, nur manchmal sah er nach vorn, wo Sealand ihre kleine Wandergruppe anführte und scheinbar genau wusste, wohin sie gehen mussten. Ihn selbst hatte die Geschichte nicht so mitgerissen, wie diese kleine Nation und doch hatte ein kleiner Funken Neugier ihn dazu bewegt sich breitschlagen zu lassen und Sealand zu begleiten. Dass er dabei nicht allein war, kam Wales ganz gelegen. Mit einem kurzen Blick streifte er die Gestalt Schottlands, ehe er wieder stur auf den Boden blickte, seinen schlurfenden Gang fortsetzte und die Schultern noch etwas hoch zog, während die Hände in den Hosentaschen ruhten. Der leichte Wind, der ihm die Haare zerzauste, störte Wales überhaupt nicht. Er war ganz andere Böen gewohnt und sah keinen Grund darin sich von den viel zu langen Haarsträhnen zu befreien, die in seine Augen fielen. Nur ab und an bewegte er etwas den Kopf, damit sie sich anders verteilten und nicht zu sehr in die Augen stachen. Er setzte keine großen Hoffnungen in das Anwesen, auch wenn es ihm ganz Recht wäre den einen oder anderen Geist mal zu treffen. Bisher hatten sie sich immer vor ihm versteckt gehalten und nicht mal die ausgewiesenen Spukschlösschen die er besichtigt hatte, hatten gehalten, was über sie gemunkelt wurde. Wahrscheinlich hatte Amerika wieder vollkommen überreagiert und alles unnötig aufgeputscht. Wenn Sealand sich erschrecken wollte, dann könnten sie allerdings immer noch mit Leichtigkeit dafür sorgen. Träge hob Wales den Kopf, als Sealand fröhlich verlauten ließ, dass sie ihr Ziel endlich erreicht hatten. Man konnte noch nicht viel vom Gebäude selbst erkennen, aber es musste sich um ein recht großes Anwesen handeln. Jedenfalls größer, als er es sich vorgestellt hatte. Wales hatte an eine kleine Hütte gedacht, aber nicht an ein richtiges Herrenhaus umwuchert von Bäumen. An dem Ausruf des Jungen gab es dennoch nichts zu zweifeln, denn ein anderes Gebäude fand sich hier einfach nicht. „Hab schon bessere gesehen“, erwiderte Wales ruhig und versuchte gar nicht seinen Akzent zu verbergen. Von ihrem jetzigen Standpunkt aus wirkte das Gebäude sogar noch recht einladend und vielleicht auch ein wenig freundlich. Wales wusste wirklich nicht, was er nun daran finden sollte und ging einfach ruhig weiter. „Enttäuscht dich das?“ Sein müder Blick blieb am Gesicht seines jüngsten Bruders haften und wirkte sogar ein winziges Bisschen erwartungsvoll, wenn es darum ging von ihm nun eine Antwort zu erhalten.
Gast Gast
‚Na endlich!‘ Das war so ziemlich das erste was dem Schotten durch den Kopf ging als sie tatsächlich, nach endlos scheinendem quer durch die Pampa Laufen, an ihrem Ziel ankamen. Wobei, eine Sekunde zweifelte Art daran, dass sie den wirklich schon angekommen waren. Denn abgesehen von den ganzen Bäumen und Büschen um sie herum und dem Mini-England der mit hochgerissenen Armen vor hm stand, sah er im Moment recht wenig. Eher gar nichts. Zumindest in ihrer unmittelbaren Nähe. So viel also dann dazu, dass sie da waren! Das was sie offenbar suchten war noch ein ganzes Stück entfernt, doch bereits bestens zuerkennen, vorausgesetzt man schenkte nicht nur den zweieinhalb Meter um einem herum Aufmerksamkeit. Tja, da waren sie also fast, der Grund für ihren Spaziergang, ein nettes kleines Häuschen. Schottlands Blick wanderte einmal über die anderen beiden. Er selber war von vorneherein nicht allzu begeistert von den Gerüchten gewesen, wenn Teenager solche Orte aufsuchten und hinterher rumkreischten hatte das meistens eher andere gründe als Geister. Menschlichere gründe. Auch Wales sah auch nicht so aus, als würde er jeden Moment die Arme in die Luft reißen. Selbst Sealand, der eben noch genau das gemacht hatte, sah sie jetzt mit deutlich weniger Begeisterung in den Augen an als noch zuvor. Schön wie begeistert doch alle waren, da zeigte doch gleich, dass sich dieser drei Stunden Marsch quer durch nichts und wieder nichts so richtig gelohnt hatte. Das Gebäude das vor ihnen lag war vielleicht alt, groß und dank seines Baustiles relativ ansehnlich, aber es recht gewöhnlich zu nennen war mehr als untertrieben. Es war vielmehr stink normal! Langweilig! Besonders wenn man bedachte wonach sie hier überhaupt Ausschau halten wollten. Da war ja selbst sein Haus gruseliger und nicht nur weil es dort tatsächlich… in gewisser Weise, irgendwie … ach egal. Begonnen hatte dieser Alptraum mit diesem wirklich wichtigen sonst was Meeting am Morgen, zudem mal ausnahmsweise nicht nur England – auch nein, wenn es um solche Weltbewegenden Entscheidungen ging, war er natürlich Mr. Unitet Kingdom – eingeladen wurde, sondern tatsächlich sie alle vier. Welch ein Schock für alle, die immer noch glaubten das wäre das gleiche. War es nicht! Doch, auch wenn Schottland dies niemals laut aussprechen würde, er war eigentlich heilfroh diese Meetings nicht allzu oft aufsuchen zu müssen. Nicht weil es unangebracht wäre denen endlich mal zu sagen das dies unnütz war oder so - was die anderen dachten, war ihm echt egal - nein, es laut auszusprechen wäre irgendwie gegen all seine Bemühungen endlich seine Unabhängigkeit zurück zu bekommen. Denn das lief leider Hand in Hand mit genau diesem eher anstrengenden Massentreffen. Die zu allem Übel ohnehin nicht viel brachten. So auch die Konferenz an diesem Morgen. Es war langweilig wie eh und je und all diese wichtigen Leute, sie so furchtbar wichtig über das wichtige Leid der Welt philosophierten hätten doch eigentlich irgendwas bewegen sollen. Das dieses irgendwas die absurde und kindische Verabredung zu einem treffen in einem Spukhaus sein sollte, hatte der Schotte allerdings nicht unbedingt gemeint. Gemein oder nicht feststand das das das neue Thema des Tages war und das hatte nun einmal über umstände die sich seinem Verstand entzogen dazu geführt das er jetzt hier war. Schottland hatte fest mit Plastik gerechnet: Plastikblumen und Plastikgrass, in einem grellen Neonton, den man vielleicht mit zusammen gekniffenen Augen noch als grün bezeichnen konnte, im ‚Vorgarten‘, ein Plastikhaus mit aufgedruckter Backsteinmusterung und natürlich diese lächerlichen Plastikmonster und -Krabbelviecher, die man an Halloween zu Spotpreisen in jedem einzelnen Laden in den USA kaufen konnte. Zusammen gefasst, all das was das Blondilein für gruselig hielt, obwohl es so offensichtlich falsch war das man eigentlich nur darüber lachen konnte. Allerdings … in einem solchen Fall wäre dieses ganze Geisterhaus-Getue jetzt bereits geklärt gewesen: Amerika hatte irgendwas veranstaltet um England auf die Schippe zu nehmen. Wäre ja nicht das erste Mal, dass er so was versucht. Obgleich die vergangenen und die kommenden drei Stunden damit unnütz verschwendet wäre, würde er zumindest mal versuchen die anderen beiden von der wirklich guten Idee zu überzeugen jetzt zurück zu gehen. so hätte er noch den ganzen Abend Zeit um zu tun, was er normalerweise tat und hey, der Rest war doch auch nicht sonderlich begeistert! Art Seufzte und wandte sich an die anderen beiden »Na dann, gehen wir halt wieder, ehe die alte Oma die hier wahrscheinlich doch noch wohnt kommt und uns mit Keksen bewirft …«
Sealand Klein, aber Oho!
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Seine Aufmerksamkeit galt Wales, der ihn fragte, ob ihn dass enttäuschte. Er nickte daraufhin nur. "Sicher tut es das.", meinte er und blickte dabei wieder zum Garten. Die Unzufriedenheit begann bereits los zu starten und sich mit Purzelbaum und Hochsprung-Stunts in die Höhe zu schießen. Er hatte gehört, wie sich einige Nationen darüber unterhielten, er wusste unter anderem auch, dass es Amerika war, der dies zum Gesprächsthema, wenn man es so bezeichnen konnte, gemacht hatte...aber wieso war es so stumpf? Oder besser ausgedrückt wäre ja, wieso es so fahl aussah? Okay, zugegeben war es Amerika, aber trotzdem konnte hier doch was sein.
Sealand ließ seinen Blick umherschweifen. Er kam schließlich her, weil ihn das wirklich interessiert hatte. Gruselige Geister, wobei das dann wohl eher Ansichtssache war, die Gerüchte, es spornte irgendwie an. Vielleicht war dies aber auch nur eine reine Abenteuerlust, die ihn da packte. Immerhin wäre dies ja nicht das erste Mal. Raus gehen und den Tag erleben, so sah es aus. Er war ein Schiff, welches logischerweise auf dem Wasser trieb, und demzufolge war das Wort Abenteuer gut gern groß geschrieben. Allein wenn es dann mal zu gewitterreichen Gemütsschwankungen kam. Es sah derzeitig wohl eher so auch, dass die drei Stunden Laufzeit für die Katz' waren. Sealand lauschte Schottlands Worte. Nach so einem Reinfall nach Hause gehen? Naja, es war schließlich eine gute Idee, dass sagte zumindest der eine Teil seines Gewissens. Der Kleinste verschränkte die Arme und legte den Kopf zu Seite. Man brauchte hierbei nicht einmal Augen haben, um zu merken, dass Sealand größtenteils dagegen wäre. Von einem alten Mütterchen gejagt zu werden, wäre immerhin noch etwas interessantes, außer es handelte sich hierbei um den Schwachkopf, dann wäre das wohl was anderes. "Hm. Sea möchte sich noch umsehen.", sprach er auch schon von sich in der dritten Sprache. Eine Angewohnheit, was aber nicht unbedingt als Seltenheit galt. Wenn Sea schon mal hier ist... Er widmete sich wieder dem Garten zu. Gehen wollte er nicht. Und wenn er hier ein Spielchen machen würde. Zumal er sich sicher war, dass nicht nur sie hier waren. Seine blauen Augen sahen sich ein wenig umher, ehe er einfach mal beschloss irgendeinen beliebigen Weg einzuschlagen. Nagut, man konnte nun nicht behaupten, dass es hier von Wegen in diesem Sinne wimmelte. Immerhin, und da war eines der Gedanken von ihm gewesen, könnte hier ja doch noch was sein. So schnell gab die kleine Nation nicht auf. Sein Vorhaben gab er den älteren Brüdern auch schon Kund: "Vielleicht ist hier ja doch noch was?" Auf der einen Seite betrachtet war dies wahrscheinlich ein sehr dummer Gedanke gewesen. Nichts als Gras, Baum, Gebüsch und einem, wenn nicht gar nur angeblichen, verlassenem Häuschen, was sollte hier schon sein? Vielleicht ein Hasenbau? Okay, nun schweifte er wohl richtig ab. Zeit sich mal wieder auf seine Umgebung zu konzentrieren. Hm, es ist wirklich ruhig, dachte sich Sealand zwar, dennoch war sein Vorhaben hier doch noch irgendwie, irgendwas interessantes zu finden bedenklicher. Es schien schon von vornherein ein Flop zu sein.
Ganz langsam bewegte sich eine der beiden markanten Augenbrauen in seinem Gesicht etwas weiter nach oben gen Haaransatz, als Wales die Antwort Sealands prompt aufgetischt bekam. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich dabei überhaupt nicht und ein ungeübter Blick mochte vielleicht vermuten lassen, dass Wales überhaupt nicht wusste, worauf der kleine Junge geantwortet hatte, doch gefiel ihm dessen Antwort irgendwie, denn mit Enttäuschungen kannte er sich bestens aus. Seine Familie bestand zum größten Teil aus eben jenen. Dass Sealand nun dank eines Märchens einer einzelnen Person sichtbare Spuren einer minderen Enttäuschung aufwies, war auch irgendwie die Schuld von mindestens einem von ihnen. Wales fragte sich ohnehin, warum England nicht den Schneid besaß ein Kind mit in ein Gruselhaus zu nehmen. Erwachsene, die dort hin gingen waren ja deutlich normaler als ein sich gruseln wollendes Kind. Er rollte mit den Augen beim Gedanken an Englands Überfürsorge. Er verstand nicht, wovor er sie alle beschützen wollte. Sie kamen ausgezeichnet alleine und ohne ihn zurecht. Wales machte sich nie große Sorgen um die anderen, denn er wusste, dass jeder von ihnen dazu in der Lage war auf seinen eigenen zwei Beinen zu stehen und sein Leben zu meistern. Wenn es nach ihm ginge, dann müssten sie sich überhaupt nicht mehr sehen, nicht einmal zu feierlichen Anlässen, vielleicht um zusammen trinken zu gehen aber ansonsten verzichtete er auch gerne für längere Zeit auf die Anwesenheit der anderen Nationen. Manchmal wäre es wirklich schön gewesen ganz allein zu sein. Eine Insel für ihn ganz allein. Australien und Neuseeland waren wirklich zu beneiden. Nein, er musste sich immer alles teilen. Wales seufzte laut, bevor er zu Schottland sah, der soeben seine Stimme erhoben hatte. Am liebsten hätte er sich sofort irgendwas in die Ohren gestopft, aber leider war es dafür schon zu spät. „Wir sind fast da. Lass uns wenigstens nachsehen, ob Lloegr noch hier ist.“ Der Rotschopf sah zu Schottland herüber und fragte sich, mit welchem billigen Trick er kommen müsste, um den anderen dazu zu bewegen nicht sofort umzukehren und England den Tag noch weiter mit ihrer Anwesenheit zu versüßen. „Ich glaube auch nicht, dass es hier Tradition ist Gäste mit Keksen zu bewerfen.“ In diesem Fall würde er sich wohl auf die Seite der kleinen Nicht-Nation stellen, denn Wales war viel zu faul, als dass er jetzt, so kurz vor ihrem eigentlichen Ziel, wieder auf den Hacken kehrt machte und zurück zum Hotel lief. Er wollte diese ominösen Gespenster sehen und eines davon überreden für ihn zu arbeiten. Irgendwoher musste er schließlich sein Taschengeld beziehen, um an seinen eigenen Alkohol zu kommen und sich nicht immer alles von den anderen wegsaufen zu lassen. Warum also nicht noch mehr Pubs damit werben lassen, dass sie von Erscheinungen und betrunkenen durchsichtigen Wesen heimgesucht wurden? Die Touristen liebten ihn dafür. Sealand schien das alles schon ganz allein entschieden zu haben und lief weiter auf das Anwesen zu, scheinbar in der kindlich naiven Hoffnung wirklich noch etwas interessantes zu entdecken. „Lauf nicht so weit weg“, ermahnte er den Jungen in einem ruhigen Tonfall. Hier draußen würden sie aber wahrscheinlich gar nichts weiter finden, als noch mehr Bäume, Gestrüpp, interessant aussehende Pflanzen und das eine oder andere Insekt. Kleine süße Häschen, Rehkitze und Feen vermutete er hier jedenfalls nicht. Kurz blickte er noch einmal zu Schottland, bevor er sich abwendete und weiter dem Weg zum Anwesen folgte. Er wollte jetzt wissen, ob es hier spukte oder nicht und dann England damit aufziehen, dass er diesen Quatsch tatsächlich geglaubt hatte. Da er selbst noch nie einen Geist gesehen hatte, glaubte Wales nämlich nicht unbedingt an diese Schauermärchen. Drachen, ja Drachen gab es, aber die anderen magischen Wesen, die ihn als kleines Kind noch umgeben hatten, hatte er schon eine ganze Weile nicht mehr wahrgenommen. Vielleicht war dies auch nur so, weil England sie ihm alle weggenommen hatte. Wie er ihm alles genommen hatte. Sogar seinen geliebten König Artus! Allein der Gedanke daran ließ das Blut in seinen Adern wieder anfangen zu kochen. Es war einer seiner wunden Punkte, von denen er so viele besaß. Man musste bestimmte Dinge nur in seiner Nähe erwähnen und er würde schnell jegliche Beherrschung verlieren, die ihn sonst eigentlich auszeichnete.
Das Anwesen kam ihm immer näher, während er Sealand im Auge behielt, der seine Neugier im Gegensatz zu ihm kaum zügeln konnte. Schließlich wäre es ihre Schuld, wenn er ihnen verloren ging und Wales hatte wenig Lust sich von England vorhalten zu lassen, wie unfähig er selbst beim Kinderhüten war. Er konnte auf mehr als eine Handvoll Schafe aufpassen, da war ein einziger Junge wohl kein Problem. Doch je näher dieses Grundstück ihnen kam, desto merkwürdiger fühlte sich die Umgebung an. Es war ihm unmöglich zu beschreiben, was in ihm vorging, es sei denn mit einem spontanen Gedicht, aber irgendetwas lag in der Luft. Etwas, dass ihn nicht abschreckte, sondern Neugier schürte und ihm sogar einen leichter Schauer über den Rücken jagte. Vielleicht gab es hier ja doch etwas. Und wenn es nur ein verändertes Magnetfeld war oder irgendwelche anderen Abnormalitäten, die sie dazu brachten zu halluzinieren. Das wäre eine richtig gute Nachricht! Ein wenig begann Wales darauf zu hoffen, dass dieser ganze Heckmeck mit den Geistern auf etwas derartigem beruhte. Vielleicht könnte er dann eine Maschine bauen und selbst so eine Atmosphäre herstellen. Ein wunderbarer Gedanke. Zu schade, dass er weder Stift noch Papier mit sich genommen hatte, um sich diesen genialen Moment in einer lyrischen Form festzuhalten. Sein schlurfender Schritt, der schon einige Schleifspuren auf dem Weg hierher hinterlassen hatte, endete abrupt. Er war sich nicht sicher, ob er die anderen fragen sollte, ob ihnen auch seltsam zu Mute war oder ob er sich damit lächerlich machen würde. Am Ende war es nur das abscheuliche Essen im Hotel gewesen, dass ihm nun auf den Magen schlug. Er war so feinfühlig und Schottland brauchte er nicht fragen. Der würde es nicht einmal merken, wenn er ihm den nächstbesten Findling an den Hinterkopf geknallt hätte. Trotzdem wartete er darauf, dass jener zu ihm aufschloss. „Ich überlasse dir heute Abend meine Portion vom Essen.“ Mit steifem Blick sah er gen Boden, zog die Hände aus den Hosentaschen und ging dann doch in einer etwas erhabeneren Haltung weiter.
Gast Gast
Sea möchte sich noch umsehen! Sea möchte sich noch umsehen. Sea möchte sich noch umsehen… der kleine Blonde hatte es nicht nur gewagt in gewisser Weise wiederworte zu haben nein, er äußerte diese auch noch auf eine so merkwürdige Art, dass Schottland nicht genau wusste wie er darauf reagieren sollte. Da dumm aus der Wäsche schauen nicht so seine Art war, wobei es wahrscheinlich erstaunlich gut gepasst hätte, entschloss er sich den anderen einfach mit hochgezogenen Augenbrauen anzusehen und sich seinen Teil zu denken. Der Junge hatte einen an der Waffel. So einfach war das. Kein Mensch würde von sich in der dritten Person sprechen, es sei denn sie wären ein ganz klein wenig Schizophren. Komischerweise war es allerdings sofort ansteckend : „Und Schottland möchte jetzt nach Hause gehen…“ grummelte er daher, in der gleichen Form, dem blonden noch halbherzig hinterher, doch da dieser bereits seine Aufmerksamkeit wieder der Umgebung geschenkt hatte und Schottland ohnehin nicht vorhatte, sich weiter mit der Frage zu beschäftigen ob er tatsächlich grade von sich in der dritten Person gesprochen hatte oder nicht, wandte er sich seinerseits weder an Wales. Zumal die Fragen eindeutig ja hatte er war, aber das meinte er damit auch eigentlich nicht. Auch Wales war enttäuschender Weise nicht dafür einfach wieder zu gehen. Na toll. Art hatte eindeutig was anderes von ihm erwartetet und den Grund konnte der Schotte ohnehin nicht unbedingt nachvollziehen. Sie waren doch beide genauso wenig begeistert wie er selber, und es gab somit nicht einen einzigen logischen oder irrationalen Grund hier noch mehr Zeit zu verschwenden. »Ja, fast!« Sagte er schlicht, wobei er hoffte dass sein Bruder selber mitbekam was genau er damit sagen wollte. Eben, genau das hatte er auch schon festgestellt und genau das war ein Grund mehr jetzt endlich zurück zugehen. Alles was sie jetzt noch an weg dazulegten würden sie am Ende nur wieder zurückgehen müssen. Jeder einzelne Schritt. Gott da konnte einem ja schon beim Nachdenken schlecht werden. Genauso schlecht wie bei dem Gedanken an England. Sollte ihn das jetzt tatsächlich irgendwie locken? Tat es nicht. Wenn er England so gerne um sich herum hätte, würde er nicht so viel Zeit damit verbringen ihn irgendwie loszuwerden, ihm aus den weg zu gehen oder ... gut umbringen wäre vielleicht ein wenig übertrieben. Außerdem wäre England ohnehin einer dieser schwachen Charaktere die als Geister zurück kamen und sich an ihr verflossenes menschliches Dasein klammerten. Und das würde bedeuten er würde ihn auch als Geist weiter auf die Nerven gehen und einen Geist wieder loszuwerden war einfach ätzend. Also ihn nicht umzubringen hatte eindeutig im Moment noch mehr Vorteile. Zumindest für ihn. Tja aber Wales war da anders, in gewisser weiße klang das in seinen Ohren sogar relativ masochistisch. »Ich dachte immer du würdest am liebsten einen großen Bogen um ihn machen, seit wann bist du denn so scharf drauf dich in verlassenen Häusern mit ihm zu treffen? Läuft da was von dem ich nichts weiß?« Natürlich nicht, aber hey, dafür war er er, wer sonst sollte solche dummen Fragen stellen? Wollte, sollte und musste, und das alles auf einmal! Dumm oder nicht, die Entscheidung zu bleiben war längst gefällt. Vermutlich bereits als Mini-England verkündet hatte das er noch nicht weggehen wollte. Und damit blieben sie jetzt also hier, versuchten auf Gedeih und Verderb ein Weißes Kaninchen zu finden, dem sie in dessen mystischen Bau folgen konnten, um völlig überrascht einer Welt voller Schwachsinn gegenüber zu stehen. Tja dumm nur das das nicht Funktionierte! Das hatte in etwa den gleichen Effekt wie auf einer Wiese zu sitzen und alle Kleeblätter auszurupfen, bis man eines mit vier Blättern fand. Glück konnte man nicht erzwingen, man hatte es oder man hatte eben keines und genauso war es mit Geistern und allem übersinnlichen. Entweder konnte man diese sehen und spüren oder eben nicht. Diese Aktion hier zeugte eindeutig eher von einer absoluten Unempfindlichkeit für alles übernatürliche, glaubten die anderen beiden den wirklich das die Geister hier draußen im Gebüsch saßen und herausspringen würden um sie zu erschrecken? Wenigstens, würden das alles – mal von dem endlosen rück weg abgesehen – nicht mehr allzu lange dauern. Das ganze würde spätestens an der Tür enden, wenn entweder jemand die Tür öffnete oder diese sich gar nicht öffnen ließ. Allein dieser Gedanke ließ den Schotten leicht vor sich hin lächeln während er ‚Aushilfs-Mumms ‘-Wales weiter in Richtung des Anwesens folgte. Was sollte schon groß passieren? Selbst wenn Sealand sie aus den Augen verlor, den Weg zurück zum Hotel würde er schon finden, immerhin hatte er sie mehr oder weniger auch hergeführt. Zumal die ganze gegen nicht danach aussah als würde es hier was Gefährlicheres als Eichhörnchen geben. Eichhörnchen und natürlich die ganzen Bäume und Büsche um sie herum. »Oh nein ein Blatt, es könnte mich angreifen. Uhh du böser Baum, ich fürchte mich so sehr« kaum das in dieser merkwürdige Gedanke gekommen war musste er auch schon wieder ironisch werden. Und das alles nur wegen … hmm … Wales. Irgendwie war er daran schuld, Art wollte grade eine sarkastische Bemerkung ihm gegenüber äußern, als der Waliser ihm zuvor kam. »Was?« er zog die Augenbrauen hoch »Wie um Himmels willen kommst du mitten im nichts dazu plötzlich über das Abendessen nachzudenken?« nicht das der Schotte sich über den gesagten Inhalt beschweren würde, wenn der andere nicht wollte bitte.
Sealand Klein, aber Oho!
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Sealand blickte kurz hinter sich, als Wales ihn ermahnte, nicht weg zu laufen. Daraufhin zügelte er sein Tempo ein wenig. Unausgesprochen würde er sich schon eher ungern verlaufen wollen. Auch wenn alles eher trübe aussah, als dass man hier etwas erwarten könnte, so möchte er es ja nicht unbedingt herausfordern. Allerdings, je mehr Sealand darüber nachdachte, umso spannender wirkte dieser Gedanke. Schnell schüttelte er den Kopf. Nein!, das wäre nicht in Ordnung gewesen. Zumal, was wäre denn, wenn er diesem Idioten von einem Bruder in die Arme laufen würde? Na, dann wäre erst einmal Schicht im Schach, da dieser ihn erst einmal anmaulen und belehren würde. Um es kurz zu halten: Dinge, auf die er nicht unbedingt Lust dazu würde. Okay, zugegeben, wer möchte schon freiwillig und sehr gern angemault und anschließend belehrt werden? Masochisten vielleicht? Wer weiß~ Um wieder zur Gegenwart zu schreiten; da Sealand sein Tempo schon um einiges gedrosselt hatte, nun gut, er war ja nun auch nicht mit "High-Speed" unterwegs, konnte er auch etwas dem Gespräch folgen. Allerdings ließ ihn dies leicht "droppen". Angreifende Bäume? Abendessen? Sea kommt nicht mehr mit Im Nachhinein überlegte der Kleine auch, ob er dies wirklich verstehen wollte, oder nicht. Ein kleiner Gedanke tendierte eher zu nicht. Wieder blickte er sich um. Baum, Busch, Baum, Baum, Busch, Rasen.... "Hm?" Sein Blick fiel auf das Dach des Hauses. Fragend legte er seinen Kopf bei Seite. Irgendwie war da was seltsam. Da er aber nicht genau wusste, was genau und wie genau und warum genau und so wieso, widmete er sich lieber den beiden Älteren wieder zu. Damit begab er sich also doch zum Thema Abendessen. "Sea fragt sich, was es zum Abendessen gibt." Seine blauen Augen sahen wieder zum Dach des Hauses, während er nicht aufhörte zu laufen. "Sea fragt sich auch, ob es hier auch Vögel gibt.", sprach er letztlich seine Gedanken aus. Außerdem wirkte ihr Standort alles andere als weitergekommen. Wie im Labyrinth oder auch wie bei diesem einen Nintendo-Spiel, bei dem man die Treppe hinaufgeht, diese aber letztendlich eher unendlich erschien, weil man bis dato noch nicht alles Sterne gesammelt hatte. Ja, er mochte Spiele, das schloss auch Videospiele mit ein. Ein Teil seines Gedanken, wahrscheinlich der mit etwas Fantasie enthalten, meinte auch, dass diese Szene auch einer Sahara ähnelte, sprich eine Fata Morgana. Nur die Realität bewies, dass es nicht einmal Ansatzweise so heiß war, mal davon abgesehen, dass keiner von ihnen auch nur ansatzweise am Verdursten war. Vielleicht hungrig, wie er das Thema mit dem Abendessen zumindest vernahm. Sealand marschierte schon eher munter weiter. Und ja, er gehörte dabei größtenteils zu denen, denen selten die Puste ausging. Hatte da ja auch seinen Vorteil. Ob hier wirklich jemand wohnen könnte? Allein, ja ganz allein dieser Gedanke ließ alles wieder interessanter machen. Warum auch immer, aber irgendwie wäre er schon sehr daran interessiert gewesen, zu wissen, ob hier wirklich ein altes Mütterchen wohnte. Vielleicht war das auch der eigene aufsteigende Hungergefühl im Zusammenhang mit dem Gedanken, vielleicht Kekse zu bekommen. Das alles war natürlich sehr weit hergeholt gewesen, aber nicht unbedingt ein zweifelnder Gedanke. Nagut, zugegeben könnte die Drei einfach Kehrt machen und etwas essen gehen. Ein netter Vorschlag, aber nicht unbedingt ein zufriedenstellender Vorschlag. Und während Sealand so darüber nachdachte, wunderte sich ein kleiner, gut gern seriöser Teil seines ganzen Gedankenwirrwarrs darüber, wieso er so scharf darauf war, sich hier umsehen zu wollen. Da das Stückchen Seriosität allerdings unterging und damit schnell ins Vergessen geriet, war der Gedanke der Neugierde schon eher in hellster Aufregung. Nach einem weiteren Stück bemerkte Sealand schließlich: "Oh. Das Haus ist weg." Eine eher dumme Aussage, wohl wahr, aber er konnte das Haus nicht mehr sehen. Und nein, Sealand ist nicht zu klein!, protestierten dabei seine Gedanken, ohne, dass jemand was zu sagen brauchte.
Es hätte ihm schon klar sein müssen, lange bevor er den Mund aufgemacht hatte oder überhaupt auf diese einfallslose Idee gekommen war, dass er mit seinem Bruder kaum über die noch anstehende Weglänge diskutieren brauchte. Überhaupt hatten Diskussionen mit dem anderen wenig Sinn und Wales hatte sowieso keine Lust sich dessen Gezeter anhören zu müssen. Ihm reichte es ein kleines Kind hüten zu müssen, da brauchte er nicht auch noch ein großes, dass ihm die Ohren voll jammerte, weil sie immer noch nicht am Ziel waren. Manchmal fühlte er sich wirklich nur gestraft vom Leben. Wie gut, dass es ihn beinahe vollkommen kalt ließ und so kümmerte sich der junge Mann auch überhaupt nicht mehr um den Einwurf, drehte sich herum und wollte gerade zu einem neuen Schritt ansetzen, als da wieder diese Stimme war. Wales konnte nicht anders, als über die eigene Schulter zurück zu blicken und Schottland anzusehen, als wäre er gerade aus der nächstbesten Irrenanstalt geflohen. Leider waren sie an keiner vorbei gekommen. War das sein Ernst? Der Rothaarige runzelte die Stirn, als er noch einmal die Frage im Kopf durchging, die sein Bruder ihm soeben gestellt hatte. Recht hatte er mit seiner Aussage. Es ging auch gar nicht darum, dass er selbst auf England traf, wozu hatte er denn einen großen und einen kleinen Bruder, wenn er beide nicht gegeneinander ausspielen konnte und dann zusehen durfte? Das hatte in der Vergangenheit wunderbar geklappt und würde auch zukünftig funktionieren, solang sich die beiden nicht gegen ihn zusammen schlossen. Aber so eine Dummheit war absolut ausgeschlossen, dafür waren weder England noch Schottland schlau genug. Sein Gesichtsausdruck wurde wieder nüchterner, als er endlich zu einer gleichmütigen Antwort ansetzte: „Sicher. Lloegr und ich, wir haben das alles geplant. Wir wollten dich hier her locken, im Folterkeller anketten und dann zuhause deine Whiskyvorräte plündern.“ Wales rollte mit den Augen, schüttelte dabei resignierend den Kopf und wünschte sich doch ein bisschen, diesen Plan in die Tat umsetzen zu können. Dann drehte er sich herum und ging weiter. „Ich dachte du wolltest endlich etwas gegen deine Paranoia unternehmen, Alba“, fügte er noch deutlich hörbar hinzu und wollte sich dem Thema nicht weiter widmen. Wie kam dieser Kerl nur immer wieder auf diese wahnwitzigen Ideen? Wenigstens hatte Sealand auf das gehört, was er ihm zugerufen hatte und war ein wenig langsamer geworden. Auf eine Runde Verstecken spielen hatte er nämlich keine Lust nach dem langen Fußmarsch. Überhaupt hätte man diesen Weg viel besser nutzen müssen und an Bänken mangelte es auch! Es hatte einige Punkte gegeben, an denen man sich hätte setzen und die Landschaft betrachten müssen. So schrecklich war diese Gegend bisher nicht gewesen, aber scheinbar war hier irgendein Banause am Werk gewesen, der die Schönheit der Natur kein Stück zu schätzen wusste. Doch mit der schönen Landschaft war es unlängst zu Ende gegangen. Wie sollte er auch das alles noch genießen können, mit diesem mulmigen Gefühl im Leib?
Vorsichtig hob Wales den Kopf, als seine Aussage, das Abendessen zu verschonen mit einer Spur von Überraschung aufgenommen wurde. Eigentlich hielt er sich nur ungern in Reichweite seines Bruders auf, aber entweder drohte ihm gerade keine Gefahr oder sein Sinn dafür war ihm soeben verloren gegangen. „Du hast doch zuerst von Keksen gesprochen“, erklärte er Schottland seinen Gedankengang und achtete zum ersten Mal überhaupt nicht mehr auf den Weg vor seinen Füßen. Doch lange verharrte sein Blick nicht auf der Miene seines Bruders und Wales schenkte seine Aufmerksamkeit lieber Sealand, der sich in ihr Gespräch eingemischt hatte. Egal, was es zum Essen gab, der Waliser würde keinen Bissen nehmen und nichts mehr anrühren, was nicht auf irgendeine Art und Weise aus seiner Heimat importiert worden war. Und wenn er Vögel essen musste! Moment. Nein, wenn er verhungern müsste! Vögel? Sealands Gedanken zu folgen erwies sich als schwierig, wenn nicht sogar als unmöglich und doch sah der Rotschopf kurz zwischen zwei Baumwipfeln hin und her. Vögel schien es hier wirklich nicht zu geben. Zumindest keine, die man auf irgendeine Weise sehen oder hören konnte. „Vielleicht...“ Wales setzte seinen Satz nicht fort und hoffte, dass es den anderen beiden nicht auffallen würde oder es einfach als unsichere Aussage gewertet wurde. Wahrscheinlich musste es doch eine merkwürdige Aura geben, wenn nicht einmal Vögel diesen Ort aufsuchen wollten? Gab es deshalb auch sonst keine Tiere hier? Die Bäume schien es jedenfalls nicht zu stören, aber andere Lebewesen waren deutlich empfindlicher als diese holzigen Dinger. Tiere spürten instinktiv, wenn etwas sich veränderte und es könnte doch sein, dass das, was er selbst als komisches Gefühl empfand für die Tiere etwas unerträgliches war. Ein permanenter Pfeifton im Ohr womöglich. Ein anderes Gefühl sagte Wales aber auch, dass dieser Ort sicher nicht mehr lange ein Geheimtipp unter Jugendlichen bleiben würde, sofern Amerika auch nur den Funken Interesse an der Aufdeckung dieser unnatürlichen Gegebenheit hätte. Aber dann würden es sicher wieder außerirdische Aktivitäten sein. Dabei wusste doch wirklich jeder, dass es so etwas wie Außerirdische gar nicht gab. Wieder lag sein Hauptaugenmerk auf dem langweiligen Geröll, dass den Fußweg zum Anwesen bildete, als Sealand verlauten ließ, dass das Haus verschwunden war. Der Rothaarige blickte auf und traute seinen Augen nicht. Sie hätten schon längst am Rande des Anwesens angekommen sein müssen, bei ihrem zügigen Schritt und doch schien Wales immer noch neben demselben Baum zu stehen. „Es ist nicht weg“, platzte er besserwisserisch heraus, obwohl er selbst das Dach nicht mehr sehen konnte. Sie mussten doch etwas näher heran gekommen sein, sodass nun ein Baumwipfel das verdeckte, was man zuvor noch hatte sehen können. „Wenn wir den Rand des Grundstücks erreichen, sehen wir es sicher wieder.“ Schließlich konnte man schon vor hier aus erkennen, dass sich an der Vorderseite ein alter Zaun entlang zog, der irgendwo in ein Tor münden müsste. Spätestens dort sollten sie doch wieder Sichtkontakt mit diesem Haus haben. Wo sollte es auch sonst hingekommen sein? Ein Wirbelsturm hatte es nicht weggetragen und Wales bezweifelte ein bisschen, dass dort eine Hexe lebte, die in ihrer Kugel gesehen hatte, welche drei netten Herren auf dem Weg zu ihr waren, dabei bemerkte, dass sie keine Kekse im Ofen hatte, um sich gegen sie zu verteidigen und sich deshalb samt Haus in eine andere Dimension gehext hatte.
Gast Gast
Wäre diese Drohung von jemand anderem gekommen hätte er sich vielleicht tatsächlich Sorgen um seine Whiskyvorräte gemacht. Bei Irland zum Beispiel. Irland wäre durchaus in der Lage dazu, mehr als ein halbes kleines Fläschchen davon zu ‚plündern‘. Etwas das Schottland weder Wales noch England zutrauen würde, und auch beiden zusammen nicht. Sie waren eher die Art von fast Menschen die schon betrunken waren, wenn sie nur an irgendwas alkoholischen vorbei liefen. Es stand also völlig außer Frage, dass sie beide an einer Alkoholvergiftung starben ehe sie seinen Keller leer hatten. Etwas das durchaus seinen Charme hatte, wenn man es genauer überdachte, wobei es schade wäre, um das was er dort inzwischen so lagerte. Er war nicht paranoid. Den anderen gegenüber eher feindselig, ja, in gewisser Weise außerordentlich Misstrauisch, auch ja, aber für ihn war das realistisch und hatte in keinster Weise irgendwas mit Paranoia zu tun. Denn eine Paranoia setzte voraus dass man sich die Angst weswegen man dieses verhalten aufwies einbildete. Das man sich schlicht und ergreifend vorstellte, jeder könne potentiell gefährlich für einen werden. Tja, aber wahrscheinlich war das genauso ironisch gewesen, wie seine Ursprüngliche Frage. Die nebenbei, eigentlich nicht auf eine der artige Vorstellung angespielt hatte. Genau genommen hatte der Schotte eher in Richtung dessen gedacht, was die hiesigen Teenager so trieben wenn sie sich an diesen Ort hier verliefen. Aber, vielleicht konnte er derlei Gedanken nicht von jemanden erwarten der so viel Zeit mich sich selber, seinen Schafen oder England verbrachte. Offensichtlich hatte der kleinere Gingerman aber keine Lust, sich weiter mit diesem Gedanken zu beschäftigen, oder eben jenem den er in Schottlands Worte hinein interpretiert hatte. Vielleicht auch generell mit ihm. Zu schade aber auch. Zu schade das Art im Moment, von dem ganzen quer durchs nichts Gelaufe, zu gelangweilt war und absolut nichts darauf gab was Wales wollte oder eben auch nicht wollte. Einzig von dem Aspekt abgesehen, das eben das letztere doch mehr Reiz für ihn hatte. Also schloss der Schotte wieder dichter zu ihm auf, mit der Absicht ihn zu nerven. Verdienter Weise, wie er selber fand. So also streckte er kurzerhand die Hände nach dem anderen aus, um zu verhindern dass dieser weiter seine Schuhe ruinierte oder eher weiterlief, und ließ den Kopf auf seine Schulter sinken. »Du würdest mich doch nicht alleine in dem dunklen Keller lassen, oder? Ich würde einsam werden und mich furchtbar langweilen, wenn du nicht beim mir bleibst und mich ein wenig… unterhältst, klein Wales.« Wales. Klein Wales. Netter noch als Westengland , aber wahrscheinlich nicht das was er eigentlich hatte hören wollen. Hoffentlich, war es nicht das was er hatte hören wollen. Wo bliebe sonst der Spaßgehalt für ihn? »Du würdest deinem großen Bruder eine solche Bitte doch nicht ausschlagen, dazu bist du zu gehörig, nicht wahr Wales?!« Er wartete noch einen Moment auf die Antwort des Walisers, hob dann aber wieder den Kopf und ließ ihn los. Immerhin musste der Schotte nicht auch noch beabsichtigt diese Wanderung durch stehenbleiben in die Länge ziehen! Kekse. Ja er hatte von Keksen gesprochen, allerdings von solchen die eine völlig verzweifelte alte frau wie Wurfsterne nach ihnen schmiss. Das hatte nichts mit essen zu tun, mehr mit der ausgesprochen geringen Auswahl an Möglichkeiten, sich an so einem abgelegenen und einsamen Ort irgendwie vor seltsamen Eindringlingen zu fertigen. Wobei normalerweise hatten die Häkelnadeln, eine bessere Waffe als ein Keks war das auf jeden Fall. Doch vielleicht sollte Schottland diesen Gedanken für sich behalten. Er musste besser auf das aufpassen was genau er sagte, anscheinend war das Verständnis für Ironie an diesem Tag nicht allzu groß. Kaum jedoch das er diesen Teil ihrer Unterhaltung mit etwas in Richtung ‚meinetwegen, aber hören wir damit auf‘ beenden konnte, hatte sich Sealand wieder zu ihnen gesellt und das Thema damit am Leben erhalten. Schön dass es doch immer noch Dinge gab die sie alle gemeinsam hatten – Abgesehen von den grausamen Augenrauen, der Neigung zum Sarkasmus und vermehrt auftretenden Realitätsverlust. »Es ist mir völlig egal was es heute gibt « Zum einen weil er ohnehin mehr oder weniger alles aß, zum anderen weil es ausgesprochen wahrscheinlich war, das er jeden Moment zum Kannibalismus übergehen würde, wenn Sealand nicht aufhören würde vor jeden Satz seinen eigenen Namen zu sagen und zum dritten weil er ohne hin vor dem essen irgendetwas anderes essen würde. Wobei irgendwas nicht ganz richtig war, er wusste genau was er essen würde. »wenn wir wieder zurück sind, werde ich mir irgendwo frittierte Schokoriegel besorgen.« Natürlich total ungesund, aber hey, er war Schottland, er sollte die Erlaubnis haben, zu tun, was immer er tun wollte. Zumal er das auch ohne tun würde. Vögel? Kaum das Seland seine Frage zum Essen um die Frage nach Vögeln ergänzt hatte, Art hoffte inständig das die beiden nichts miteinander zu tun hatten, hob er den Kopf und starrte zum Himmeln. Keine Vögel. Aber nur weil man im Moment keine sah hieß das nicht, dass es keine gab. Wahrscheinlich hatten de Viecher die sich sonst in der Gegend rumtrieben normalerweise ihre Ruhe und hatten sich aus dem Staub gemacht als Sealand begonnen hatte herum zu rennen und Erkundungstour zu spielen. Nichts Außergewöhnliches! Genauso unspektakulär war das Ereignis das als nächstes ihre Aufmerksamkeit gewinnen sollte. Zumindest empfand Miniengland es als Erwähnens wert. Schottland hingegen verdrehte die Augen »du bist einfach zu klein, das ist alles!« erwiderte er grade als sein Blick auf etwas einfach wunderbares viel: Ein Zaun! Sicher sie konnten diesem Weg – wenn man das denn so nennen wollte –weiter folgen und vielleicht würden sie dann irgendwann irgendwo weiter weg ein Tor oder so finden. Aber warum die zusätzliche Mühe machen? Er hatte eine Lust mehr hier durch die Gegend zu wandern, und wenn die anderen unbedingt hier bleiben wollten weil sie dieses beknackte Haus besichtigen wollten, war das sein schnellster weg die Sache hinter sich zu bringen. Er grinste und Pfiff dann einmal »Knirps!« er sah zu Sealand hinüber und deute dann auf den Zaun »du willst was Spannendes machen richtig? Dann Abmarsch, wir nehmen eine nette kleine Abkürzung zu eurem Spukhaus.«
Sealand Klein, aber Oho!
Me, Myself & I Menschlicher Name: Peter Kirkland : (100/100) Inventar:
Und als wenn es sich nicht schon in seinem Kopf abgespielt hätte. Sealand stoppte abrupt und blickte den Schotten verärgert an. "Bin ich nicht!", stellte er sofort klar, obwohl es augenscheinlich anders aussah. Er hasste es klein zu sein und er hasste es noch mehr, wenn man ihn darauf hinwies. Na wartet. Irgendwann werde ich größer sein als ihr alle zusammen!, dachte er sich nur. Der Trotz machte sich breit. Seine blauen Augen sahen sich noch suchend umher. Auch sein Verstand zweifelte an der Theorie, dass das Haus mir nichts dir nichts verschwinden konnte. Eine Haarnadel konnte man verlieren, das Handy konnte man verlieren, Schlüssel, Armbänder, sogar Autos, allerdings im Sinne von Raub, aber Häuser? Auch wenn er selbst eher jemand war, der stets und gern die Nase vorne hatte, so beeinträchtigte dies auch nicht das logische Denken, vielleicht ein wenig. Aber er schweifte ab. Nun bemerkte auch er den Zaun. Er blinzelte mehrmals. Vielleicht sollte er irgendwann doch mal den Optiker aufsuchen. Oder eher nicht. Aber das war jetzt auch egal. Als Schottland ihn zu sich pfiff, murrte er nur leise, kam aber zu ihm. Ich bin kein Hund! Seine Aufmerksamkeit galt den Worten des Älteren, der vor einem Zaun stand. Beim ersten Satz horchte er auf. Und ob Sea was Spannendes erleben möchte! Das war nicht einmal eine ernste Frage für ihn. Er blickte erst etwa vier mal zu Schottland und zum Zaun hin und her bis er den letzten Satz komplett verstanden hatte. "Alles klar!" Mit großer Zuversicht schritt der Jüngste zum Zaun und ohne großen Mühen sprang er einfach hinüber. Er sprang ja auch gern auf seine hochgelegene Plattform, wenn diese mal irgendwo an einem Hafen, oder auch mal an einer Insel am Strand, Halt machte, um dann wieder los fahren zu können. Sprünge waren damit kein Problem für ihn. Auf der anderen Seite angekommen, drehte er sich auf seinen Absatz um winkte den Brüdern zu. "Kommt schon!" Und damit durchdrang ihm auch schon allmählich die Ungeduld endlich was Spannendes erleben zu können.
Es ließ ihn nicht los. Dieses Gefühl, welches er einfach nicht richtig definieren konnte. Es war wie ein leichtes Prickeln auf der Haut, gleichzeitig wie ein Kribbeln in den Fingerspitzen und ein bisschen wie das dumpfe innere Gefühl, das man verspürte, wenn man hungrig war. Es musste mit dieser Umgebung zusammenhängen, denn nie zuvor hatte er sich derart unwohl in seiner eigenen Haut gefühlt. Wales seufzte tief in sich hinein. Er hätte nicht von England sprechen sollen. Sie verband viel mehr als ihn und Schottland, obwohl es nie dazu geführt hatte, dass Wales ihn auch lieber in seiner Nähe hatte, als den Schotten.Wobei allein zu sein auch nicht immer die Erfüllung seiner Träume darstellte. Und schon gar nicht die seiner Politiker. Er musste der Sache auf den Grund gehen und so setzte der Waliser seinen Weg nur noch zielstrebiger, wenn auch nicht schneller, fort. Ein Fehler, denn schnell wehte der seichte Wind ihm wieder diese markant herbe Note in die Nase, die ihn gerne in Aufruhr versetzte und von der er sich laut England fernhalten sollte. Hände setzten ihn urplötzlich an Ort und Stelle fest und nur diesem Rückhalt war es zu verdanken, dass Wales nicht vor Schreck über seinen eigenen Schuh stolperte und Bekanntschaft mit dem Bodenbelag machte. Instinktiv zog er die Schultern noch oben und wäre am Liebsten zu einer Schildkröte mutiert, um sich irgendwie vor der Attacke zu schützen, aber mehr als das passierte zuerst gar nicht. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und das Adrenalin hatte längst seinen Körper geflutet, als der Rotschopf langsam seinen eigenen Kopf zur Seite lenkte und erkannte, dass es tatsächlich nur Schottland war, der sich an ihn herangepirscht hatte. So abwegig es war, sein erster Gedanke war tatsächlich zuerst zu irgendeinem monströsen Vieh, das ihn nun in den nächsten Sekunden fressen oder Dreiteilen wollte, gegangen. Der Schock saß dennoch tief genug, um ein erleichtertes Seufzen zwischen den Lippen des Jüngeren hervorpressen zu können. Selbst die beruhigende Stimme seines Bruders konnte diesen bösen Geist nicht aus seinen Gliedern vertreiben. Nur langsam löste sich die Umarmung des Grauens. Langsam. Sehr langsam. Langsamer noch als klebriger Honig, der einem Stück für Stück vom Brot auf die Hand tropfte. Seinen Herzschlag verlangsamte es jedoch noch lange nicht. Zeit um sich zu fragen, was Schottland mit dieser Aktion eigentlich bezweckte blieb dabei nicht. Und das es keine Bekundung ihrer brüderlichen Zuneigung war, war selbst Wales bereits bewusst geworden. Auch wenn er wohl der erste unter seinen Brüdern wäre, der sich in die offenen Arme eines anderen werfen würde, wie er es so oft bei den Familien in seinem Lande beobachtet hatte. Wales hatte diesen Traum schon lange aufgegeben. Sie waren keine Menschen und so etwas wie Zuneigung hatte es zwischen ihnen nie gegeben. Es wunderte ihn daher kaum, dass Schottland nach eigenem Ermessen handelte und die Unterhaltung wieder aufleben ließ, die sein Bruder für beendet erklärt hatte. Warum überging jeder seiner Brüder seine Entscheidungen? Er wollte darüber nicht mehr reden und Schottland hätte das respektieren müssen! Wenn andere ihm den Mund verboten hatten, war er auch immer ruhig geblieben, aber nicht dieser alte Sturkopf. Mit seinen Worten beschwor Schottland nun aber in deutlicher Absicht die Unbeherrschtheit des Jüngeren herauf und brachte Wales tatsächlich dazu eine Sekunde lang über rohe Gewalt nachzudenken. Warum hatte er nie einen asiatischen Selbstverteidigungskurs besucht oder sofort gut daran getan dem anderen seinen Ellenbogen in die Magengegend zu rammen? Hatte es sein Unterbewusstsein wirklich für eine harmlose Umarmung gehalten? Manchmal hielt sich Wales selbst für einen naiven Idioten. Genervt über sich selbst verdrehte er kurz die Augen, bis ihm Schottlands letzte Worte in den Gehörgang krochen und sich dort sofort festsetzten, um sich in ein andauerndes Echo zu verwandeln. Klein Wales. Welches der beiden Worte war die größere Beleidigung für ihn? Das Schottland ihn als klein bezeichnete? Er war ausgesprochen groß geworden, nachdem die Industrialisierung eingesetzt hatte und er hatte sogar England um einige Zentimeter überholt. Wäre es länger gut gegangen, wäre er sicher auch Schottland über den Kopf gewachsen, aber diese Hoffnung war ihm nicht erfüllt worden. Und was sein Land anging, kam es da ja wohl überhaupt nicht auf die Größe an. „Nenn' mich bitte Cymru“, nuschelte Wales in der Hoffnung Schottland daran erinnern zu können, dass es genau dieser Name war, um den er seine Brüder gebeten hatte. Wales ließ er sich von jeder Nation außerhalb Großbritanniens nennen, die wussten es einfach nicht besser, aber nicht von seinen Brüdern und schon gar nicht von Schottland. Es war nicht fair, dass dieser diesen Namen sogar noch einmal in aller Deutlichkeit wiederholte, als würde er sicherstellen wollen, dass sein kleiner Bruder ihn auch wirklich vernommen hatte. Hatte er sich deshalb an seine Schulter gelehnt? Damit er nah genug an seinem Ohr war? Das gerade Schottland es als nötig empfand ihn mit diesem Namen zu belegen, den er eindeutig England - und seinem Drang alles mit hässlichen englischen Worten zu beschmutzen - verdankte, war wirklich die bisherige Krönung ihres Ausflugs. Gerne hätte Wales sofort auf den Hacken kehrt gemacht und sich beleidigt auf seinem Zimmer eingeschlossen, aber diese Genugtuung wollte er dem anderen nicht geben und außerdem müsste er dafür erst einmal einen dreistündigen Rückweg zurücklegen. Einzig und alleine seine Körperreaktionen, ein beständiges gereiztes Zittern und eine unkontrollierbar zuckende linke Augenbraue, sollten Auskunft darüber geben, was wirklich in der kleineren Nation vor sich ging. Nur zu gern würde er Schottland nun etwas anderes ausschlagen als die Bitte, seine Hand im Dunkeln zu halten, doch das gehörte sich nicht vor einem Kind und leider zweifelte Wales auch schon beim ersten Gedanken an seinen Sieg bei einer körperlichen Auseinandersetzung. Er mochte nicht besonders schlau sein oder viel von der Welt verstehen, aber er wusste sehr genau, wann er aufgeben sollte. Ausgenommen bei harmlosen Diskussionen. Diskutieren, debattieren, philosophieren, das war seine Welt. Vor allem wenn es um Themen ging, die ihn selbst interessierten. Leider gehörten bei den meisten anderen Drachen, Druiden, Schafe und Lauchsuppe nicht zu den Dingen, über die sie stundenlang reden wollten und so hielt Wales meistens den Mund. Zum Glück für alle anderen. „Ich denke wir hätten viel Spaß zusammen in dem Keller, Yr Alban. Ich könnte dir alles über Dewi erzählen, Schauspielerei beibringen und erläutern wie man meinen Namen korrekt ausspricht.“ Wales lächelte gekünstelt, obwohl er nicht nur sichtlich genervt, sondern auch innerlich stark gereizt war. Ihn nicht mit seinem ursprünglichen Namen anzusprechen gehörte zu den wenigen Dingen zwischen Himmel und Erde, die er abgrundtief hasste. „Es ist ganz einfach. C-Y-M-R-U“, entkam es langsam seinen Lippen, um noch einmal in aller Deutlichkeit die Aussprache dieses wundervollen Namens zu betonen. Niemand aus seiner Familie sollte ihn als 'Fremden' bezeichnen, indem er ihn absichtlich Wales nannte. Umso überraschender kam es für den Rotschopf, dass Schottland ihn plötzlich losließ. Verdutzt blickte er zuerst auf den Boden, um sein eigenes Gleichgewicht wieder zu finden und dann zu seinem Bruder. Ein Stein fiel ihm vorm Herzen, während er ihn nicht aus den Augen ließ, langsam weiter ging und sich mit den Fingern der rechten Hand durch die Haare strich. Manchmal war der Schotte wirklich merkwürdig. Launisch. Launisch wie eine Frau, wenn sie ihre besonderen Tage hatte. Diese Beschreibung traf wohl noch am ehesten zu und sein Geschmackssinn schien auch dem einer Schwangeren zu gleichen. Nur zu gern hätte Wales seine Hand an die Stirn gelegt, um seinen Emotionen noch einen besonderen Ausdruck zu verleihen, aber er beließ es bei einem angewiderten Blick.
Wales hatte dem Pfiff kurz Beachtung geschenkt, als es darum ging, ob Sealand damit gemeint war oder er selbst, doch da er nicht das Hündchen war, das darauf reagieren musste, hörte er nur halbherzig dem zu, was gesprochen wurde. Bis, ja bis es dazu kam, dass sie über den Zaun klettern sollten. Mit Ehrfurcht in den Augen sah der Waliser an dem Metallgitter empor und verschränkte schließlich entschlossen die Arme vor der Brust. „Da steige ich bestimmt nicht drüber!“ Er würde es körperlich mit Leichtigkeit schaffen über diesen Zaun zu klettern, schließlich hatte er als jüngere Nation auch oft genug die größten Bäume, die höchsten Berge und so manch niedrigere Zäune erklommen, aber Wales hatte einfach schon aus Prinzip keine Lust dazu. Außerdem waren diese Zeiten lange vorbei, in denen er aus Mangel an mütterlicher Fürsorge gerne den größten Unfug angestellt hatte. Er war erwachsen geworden und viel ruhiger und gelassener. Zumindest glaubte er das oder England hatte ihm eingeredet, dass es so wäre. Sein inneres Kind jedoch hatte längst große und glänzende Augen bekommen und lief freudig erregt und schreiend im Kreis. Sein erwachsenes Ich machte sich eher Sorgen um Sealand, der noch immer etwas unentschlossen wirkte und eine Weile nur zwischen dem Zaun und Schottland hin und her blickte. Wales seufzte, machte einen Schritt auf den Jüngeren zu und hob ein wenig die Arme, als wollte er Sealand unter eben jene greifen. Tatsächlich war sein erster Gedanke ihm zu helfen und er hatte bereits die passenden Worte dazu formuliert, als ihm beinahe die Augen aus den Höhlen fielen. „Komm, ich helf-ehhhh...“ Ehe der Rothaarige überhaupt ganz begriffen hatte, was er eben mit angesehen hatte, stand Sealand schon auf der anderen Seite des Zaunes und wurde von dem Waliser ungläubig angestarrt. Sofort wurden sein Bruder und er aufgefordert ihm zu folgen, aber Wales war sich beinahe absolut sicher, dass er nicht mit einem Sprung über diesen Zaun kommen würde. Eigentlich fragte er sich gerade sogar, warum sie Sealand überhaupt begleitet hatten, wenn dieser doch wunderbar alleine zurecht kam und gar keine großväterlichen Begleiter an seiner Seite brauchte. „Wie... Wie hast du das gemacht?!“, kam es fassungslos über seine Lippen. Und wie sollten sie jetzt über den Zaun kommen? Es konnte nicht wirklich ein ernstgemeinter Vorschlag seitens des Schotten gewesen sein sich wirklich über die Begrenzung des Grundstückes zu schwingen. Waren hier jetzt alle vom Wahnsinn befallen? Es dauerte einige Sekunden, bis Wales aufgehört hatte die Höhe des Zaunes per Augenmaß abschätzen zu wollen. Gewiss war er nicht in der Lage so hoch zu springen. Jedenfalls hatte er es nie versucht eine solche Höhe anders als durch klettern zu erklimmen. Nein, nicht einmal das hatte er jemals im Sinn gehabt. Solche Zäune gab es bei ihnen auf der Insel nicht. Niemand baute solche Zäune, wenn jemand einfach so darüber springen konnte. Wer machte sich die Mühe? Stirn runzelnd richteten sich die grünen Augen wieder auf den kleinen Jungen, der hinter den Gittern des Zaunes stand. „Du kommst jetzt sofort wieder hierher“, dabei deutete er mit ausgestrecktem Zeigefinger seiner rechten Hand auf den Boden neben sich, „und kletterst über diesen Zaun! Wir können da nicht einfach so drüber springen und du kannst das auch nicht!“ Auch wenn er das Gegenteil gerade mit angesehen hatte, so konnte Wales es doch nicht glauben. Es war vollkommen widernatürlich, dass jemand so hoch springen konnte. Wo hatte Sealand das nur gelernt? In der Familie lag es jedenfalls nicht. Oder war nur er selbst nicht dazu in der Lage? Unterschätzte er sich selbst? Mit einem kurzen Seitenblick bedachte der Rotschopf seinen Bruder neben sich, ehe er sich wieder an Sealand wendete. „Ich wette das schaffst du nicht noch einmal!“ Dabei stemmte er selbstsicher die Hände in die Hüfte und setzte den arrogantesten Blick auf, der ihm im Augenblick zur Verfügung stand.
Sealand Klein, aber Oho!
Me, Myself & I Menschlicher Name: Peter Kirkland : (100/100) Inventar:
Sealand blickte nur fragend zum Waliser. Er verstand gar nichts. Na gut, er verstand vieles, aber was der Waliser hatte, das war ihm schleierhaft. Als der kleine Blonde zu diesem sah, merkte er nur, dass der Besagter einen sehr witzigen Eindruck machte. "Wie "Wie hast du das gemacht?"" Nein, er verstand den Zusammenhang im Augenblick nicht so Recht. Sealand überlegte noch ein wenig, als er auch schon aufgefordert wurde, wieder zurück zu springen. "Was?!" Er hoffte sich dabei, sich verhört zu haben. Zurück? Nachdem sie sich dem nun nähern wollten? Ernsthaft?! Sealand verschränkte die Arme. Niemals!, dachte er sich, als er wieder die Stimme von Wales vernahm. Nun sah der Jüngste ihn verwirrt an. Der Herr gegenüber dieses Zaunes wollte, dass er selbst rüber klettern sollte, weil es sich anscheinend so gehörte. Allein diese Aussage war schon mal paradox, zumindest aus Sealands Sicht. Warum um alles in der Welt sollte man über etwas klettern, wenn man ganz locker darüber springen konnte? Das wäre ja, wie wenn man statt die Treppe hinauf zu steigen, hinauf erklimmen würde. In einem Wort zusammengefasst: Schwachsinnig! Insgeheim fragte sich Sealand, ob Wales zu viel von Englands "besonderem Tee" getrunken hatte oder ob das einfach eine seltsame Weltanschauung seitens des Walisers war. Eines war auf jeden Fall sicher. Für ihn, Sealand, war der Sprung zur anderen Seite das Normalste der Welt. Und genau in diesem Moment hörte er auch schon den letzten gesprochenen Satz von Wales. "Du wettest?", fragte er und blickte den Anderen für eine gefühlte Sekunde an. Damit wurde Sealands Lust der Herausforderung geweckt. Währenddessen verflog sein Verlangen, sich dem Ort nähern, weiter entdecken und erforschen zu wollen, für eine kleine Weile. Auch die Gedanken die beiden Herren im Zweifelsfall mit sich zu zerren, legten sich kurzzeitig weg. Wales glaubte also, dass er es nicht nochmals schaffen könnte über diesen Zaun zu springen. Der Blick des Besagten bestätigte nur den Gedankenzug seinerseits. Sealand lächelte. "Hehe. Okay! Dann pass mal auf! Sealand wird es dir beweisen!" Und wie auf das Wort sprang der Kleine einfach wieder zur anderen Seite. Er stellte sich vor den Waliser, stemmte seine Arme ebenfalls zu den Seiten, hob seine Brust an und sah dem Größeren siegreich in die Augen. "Und? Was sagst du jetzt?" Ein kleines Grinsen war zu sehen. Nein, wenn es auf Herausforderungen oder auch Streitigkeiten und Stänkereien ankam, verschwand die Höflichkeit. Im Falle eines Streites wurden daraus sogar Beleidigungen, was es hierbei aber nicht war. Nun war der Kleine aber darauf gespannt, ob der Waliser noch was dazu zu sagen hatte.
„Ja, ich wette du schaffst das nicht noch einmal“, wiederholte Wales in einem abfälligen Ton, als Sealand seinen Sprung schon wiederholte. Ein mehr als zufriedener Ausdruck schlich sich ein in das Gesicht des Walisers, dessen Miene sich langsam zu einem überlegenen Grinsen formte. Es gefiel ihm, wenn jemand genau das tat, was er von ihm verlangt hatte und das selbst wohl nicht einmal mitbekam. Es bestand für ihn kein Zweifel daran, dass Sealand niemals ohne Grunde oder auch nur auf sein Wort hin wieder auf diese Seite des Zaunes gekommen wäre. Mit seinen Worten über eine Wette, für die sie nicht einmal einen Preis vereinbart hatten, hatte er direkt Sealands Stolz angesprochen. Die kleine Nichtnation hätte natürlich auch ablehnen können, aber Wales war durchaus berechnend und kannte diesen Drang sich seinen Brüdern gegenüber beweisen zu müssen recht gut. Das auffällig stolze Gehabe wurde nur durch einen kleinen Funken Überraschung getrübt, denn Sealand stand nun wirklich wieder neben ihm. Er hatte es also auch ein zweites Mal über den Zaun geschafft und dieser unmenschliche Sprung war keine Halluzination seinerseits gewesen. Für Sealand schien es auch vollkommen normal zu sein. Sollte er ihn dann auch weiterhin als normal betrachten? An dieser Umgebung konnte es kaum liegen, wenn der Kleinere so genau wusste, was er leisten konnte. Erstaunlich, dass er sich bisher so gar nicht für Sealand interessiert hatte und nun ein unnatürliches Interesse an ihm aufbaute. Über die von Stolz geschwollene Brust Sealands sah er noch immer mit einem Mundwinkel grinsend hinweg und winkte dann mit einer lockeren Handbewegung ab, als wollte er den anderen zum Gehen auffordern. „Wir haben um nichts gewettet“, antwortete er auf die Frage, was er nun zu dieser Leistung sagen würde. Aber es gab einiges, um das sie wetten könnten. Das sie heute wohl nichts mehr Essen würden, dass in dem alten Haus kein Mütterchen hauste und ihnen Kekse anbieten würde oder das Schottland wohl auf seine Süßigkeiten verzichten sollte, wenn er schon vorschlug über einen Zaun zu klettern. Ein abschätziger Blick in dessen Richtung folgte, ehe Wales sich wieder Sealand widmete. „Aber wenn du willst, dann wetten wir noch einmal. Dieses Mal mit einem Einsatz!“ Glücksspiel war doch etwas feines, aber darum ging es im Moment für den Rothaarigen gar nicht. Er wollte Sealand einfach nur dazu nötigen das zu tun, was er sehen wollte. Ihm kam dabei schon der Gedanke sich einfach von der kleinen Englandversion Huckepack nehmen zu lassen, wenn dieser wieder springen wollte, aber darum wollte er lieber nicht wetten. Am Ende wäre es noch ein schmerzhaftes Unterfangen oder Sealand käme auf ganz andere sehr dumme Ideen. Da war es doch ungefährlicher Sealand einfach über den Zaun klettern zu lassen. Denn darum sollte es doch schließlich gehen. Ein kleines Abenteuer für kleine Nationen. Wenigstens für Sealand, denn er hatte schon längst genügend Abenteuer für einen Tag erlebt und würde viel lieber ein kleines Schläfchen unter einem der Bäume halten. „Über den Zaun springen gilt nicht. Ich wette mit dir darum, dass du nicht in der Lage sein wirst über den Zaun zu klettern.“ Um seine Überlegenheit ein wenig zu demonstrieren beugte sich Wales etwas vor, schließlich war er ein ganzes Stück größer als Sealand und wollte doch ein wenig auf gleicher Augenhöhe sein, um seine angeblich guten Absichten zu unterstreichen. „Den Einsatz bestimmst du, aber mein Abendessen habe ich schon Alba versprochen.“ Er war gespannt, was sich Sealand überlegen würde. Hier draußen hatten sie nicht sehr viel, worum sie wetten konnten und was sich lohnte gewonnen zu werden. Mehr als das, was Mutter Natur anbot und der vorherige Besitzer dieses Grundstücks zurückgelassen hatte, würden sie nicht auftreiben können. In den Hosentaschen hatte Wales jedenfalls nicht mehr als ein kleines Taschenmesser. „Wenn dir das zu schwer ist und du es nicht machen möchtest, dann verstehe ich das natürlich. Ist sicher nicht einfach sich mit diesen dünnen Ärmchen einige Meter nach oben zu ziehen.“ Wales verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich wieder zurück. Sealand hatte schon zuvor bewiesen, dass er sich durch kleine brüderliche Neckereien wohl umso mehr zu allerlei Unfug anstacheln ließ. Ein guter Punkt jemanden nach eigenem Gutdünken zu manipulieren. Das sollte er im Hinterkopf behalten. Hoffentlich kam Sealand nun nicht auf die Idee von ihm als Wetteinsatz ebenfalls zu fordern über den Zaun zu steigen. Oder ein Wettklettern zu veranstalten. Dazu hatte der Waliser nun wirklich keine Lust, auch wenn er ganz bestimmt gewinnen würde. Schließlich war er größer, älter und hoffentlich auch kräftiger. Warum zweifelte er so plötzlich an sich selbst?
Mysterious Voice Blubb
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